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Klebetechnik

Fachwissen das hängen bleibt.

PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN

Grundsätzlich ist eine Verklebung die Verbindung von Teilen durch eine Klebstoffschicht. Der Klebstoff härtet durch Trocknung oder chemische Reaktion aus und hält dadurch die verklebten Materialien zusammen. Zwei Faktoren beeinflussen die Haltbarkeit einer Verklebung:

DIE ADHÄSION (GRENZFLÄCHENHAFTUNG)

Eine hohe Adhäsion wird dann erreicht, wenn zwischen der Oberfläche des Werkteiles und dem Klebstoff ein enger Kontakt entsteht. Das ist nur möglich, wenn sich im Zwischenraum keine Fremdstoffe befinden. Die Klebeflächen müssen sauber, fett- und staubfrei sein. Die Adhäsion wird durch Anrauen der Materialoberfläche mit Schleifpapier verbessert, weil das Werkstück von Fremdkörpern gesäubert und die Oberfläche vergrößert wird.

DIE KOHÄSION (INNERE FESTIGKEIT)

Die Kohäsion ist der Zusammenhalt der Klebstoffteile (Moleküle) untereinander.

Je höher die Kohäsion, desto höher die Festigkeit des Klebstoffes.

Beim Kleben wird die Kohäsion optimal genutzt, wenn der Klebstoff nicht unnötig dick aufgetragen wird.

DIE RICHTIGE VORBEREITUNG

SCHRITT 1

Oberfläche von Schmutz, Rost, Farbresten und anderen Fremdstoffen reinigen.

SCHRITT 2

Oberfläche durch Schleifen anrauen.


SCHRITT 3

Klebeflächen gründlich entfetten. Geeignet dafür sind z. B. Aceton, Alkohol oder Nitroverdünner.


SCHRITT 4

Klebestellen trocknen lassen.

SCHRITT 5

Vorbereitete Flächen nicht mehr berühren, um Übertragung von Hautfetten zu vermeiden.

SCHRITT 6

Klebstoff gleichmäßig und dünn auftragen (bei Kontaktklebern auf Ablüftzeit achten).

SCHRITT 7

Schmutz und Staub von frisch mit Klebstoff eingestrichenen Flächen fernhalten.

SCHRITT 8

Schleifarbeiten etc. unterbrechen, bis Teile zusammengefügt sind.

WAS MAN BEACHTEN MUSS

Die Gestaltung der Klebeflächen nach Form und Größe

Über die Haltbarkeit einer Verklebung entscheidet unter anderem die Art der Beanspruchung. Mit Hilfe einfacher Mittel können schwache Klebestellen verstärkt und haltbarer gemacht werden. Halten Sie die zu verklebenden Teile aneinander und bewegen Sie diese entsprechend der späteren Beanspruchung. So erkennen Sie, welche Kräfte in welcher Richtung wirken und somit auch die Art der Beanspruchung.

STUMPFER STOSS

Bei geringer Belastung/ Zugbelastung wählen Sie den stumpfen Stoß.

SCHÄFTUNG

Bei größeren Belastungen vergrößern Sie die
Klebestellen durch Schäftung.

SCHÄFTUNG

Bei größeren Belastungen vergrößern Sie die
Klebestellen durch Schäftung.

EINSEITIGE LASCHE

Bei größeren Belastungen vergrößern Sie die Klebestellen durch eine einseitige Lasche.

ZWEISEITIGE LASCHE

Bei größeren Belastungen vergrößern Sie die Klebestellen durch eine zweiseitige Lasche.

SPALTBEANSPRUCHUNG

Hier wird die gesamte Klebefläche Klebefläche ungleichmäßig (waagrecht zur Klebefläche)
belastet. Verstärken Sie wie bei der Zugbeanspruchung, oder legen Sie eine Manschette um.

SCHÄLBEANSPRUCHUNG

Flexible Materialien können sich an der Klebefläche durch Schälkräfte aufrollen. Gegen Schälbeanspruchung kann die Klebestelle verstärkt werden durch:

A)

Aufkleben eines versteiften Materialstreifens.

B)

Herumführen des flexiblen Teils um die Kante des steiferen Teils.

C)

Abrunden der anfälligen Ecken.